Musik zur Nacht, 1998, Hamburg

Die Nacht – als Gegenstück vom Tag gehört sie zu dem Selbstverständlichsten unseres Lebens – und zugleich zum Geheimnisvollsten. Aus ihrem vielbesungenen Glanz und Zauber will der vokalkreis bielefeld in diesem Programm schöpfen. Da die Augen die Nacht kaum durchdringen können, wird das Hören zum wichtigsten Sinn. Daher ist es kaum verwunderlich, wenn sich gerade zu dieser Zeit die Musik ausspricht.

Im silbrigen Licht der Nacht finden sich all die Dinge wieder, die in den klaren Formen des Tages keinen Platz finden; in ihrer Dunkelheit bietet sie Raum für Alpträume und Grauen, für Lust und überirdische Seligkeit. Und so wie in der antiken Mythologie die Mutter Nyx mit Erebos, der Dunkelheit, den Tag gezeugt hat, so kehren auch wir in der Nacht zu unseren Ursprüngen zurück, finden dort Geburt und Tod. Diese Ambivalenz macht die Nacht aus: Voller Spannung und Ungereimtheiten, halb zwischen Wachbleiben und Einschlafen behält sie sich in ihrem Verlauf vor, die Menschen zu beruhigen, zu erschrecken oder zu trösten. Im folgenden Konzert besingt der vokalkreis bielefeld den Verlauf einer Nacht, um ihrem Zauber zu huldigen.

Inhalt

Z. Kodály : „Esti dal“
J. Brahms : „Nachtwache II“
H. Alfvén : „Aftonen“
C. Saint-Saëns : „Romance du Soir“
C. Monteverdi : „Sfogava con le stelle“
H. Lundvik : Nocturnes
B. Britten : „The Evening Primrose“
H. Distler : „Um Mitternacht“
F. Hensel-Mendelssohn : „Schöne Fremde“
J. Carlstedt (Zeitgen.) : „O, night, so mild and calm“
G. Ligeti : „Éjszaka“
C. Saint-Saëns : „Calme des Nuits“
H. Distler : „Ein Stündlein wohl vor Tag“
C. Monteverdi : „Ecco mormorar l’onde“

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